Menü

FrauenWerk Stein e. V.
in der Evang.-Luth. Kirche in
Bayern

Geschäftsstelle

Tel.: + 49 911 6806-0

Deutenbacher Str. 1
90547 Stein

info@frauenwerk-stein.de

 

Müttergenesung weltweit ein Aushängeschild!

Am Geburtsort der Müttergenesung wurde am 18. Juli
„75 Jahre Gründung des Müttergenesungswerks in Stein“ mit Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft gefeiert. Im Rahmen der Veranstaltung wurde feierlich die erste Stele eines historischen Pfads enthüllt.

„Der historische Pfad erinnert an Dr. Antonie Nopitsch und Elly Heuss-Knapp als Gründerinnen der Müttergenesung in Deutschland und ihre Vision“, so Schirmherrin Karin Baumüller-Söder in ihrer schriftlichen Grußbotschaft. „Das Müttergenesungswerk bedeutet in schwierigen Zeiten eine entscheidende Unterstützung für Familien. Dieser Pfad zeigt uns nicht nur Geschichte, sondern gibt uns auch wertvolle Impulse für die Zukunft und die Weiterentwicklung der Fürsorge für Menschen, die immer für andere da sind.“

Der Geschichtspfad wird auf dem Gelände der Stadt Stein in der Deutenbacher Straße errichtet. Von diesem Gelände, lange Eigentum des Bayerischen Mütterdienstes, dem heutigen FrauenWerk Stein e.V., gingen nachhaltige Impulse aus. Neben der Müttergenesung wurde z.B. eine Bibelschule gegründet, der Weltgebetstag nach Deutschland geholt, spirituelle Begleitung und Fortbildungsangebote speziell für Frauen in der Bayerischen Landeskirche auf den Weg gebracht.

Bürgermeister Kurt Krömer betonte: Wir blicken heute nicht nur auf Zahlen, Einrichtungen oder Programme zurück – wir blicken auf Lebensgeschichten. Auf über vier Millionen Frauen, Mütter – und inzwischen auch Väter und pflegende Angehörige – die durch die Arbeit des Müttergenesungswerks neue Kraft, neue Perspektiven und neue Hoffnung gewonnen haben. Wie gut, dass diese Arbeit genau hier ihren Ursprung hat – in Stein. Wir als Stadt sind stolz auf dieses Erbe.“

„Dass die Müttergenesung in Deutschland gesetzlich verankert ist, ist ein Alleinstellungs-merkmal, aber vor allem auch ein Zeichen der Menschlichkeit“, erklärte Landrat Bernd Obst in seinem Grußwort: „Wir dürfen stolz darauf sein, dass diese Bewegung in Stein ihren Anfang nahm.“

Das heutige FrauenWerk Stein ist zugleich Landesgeschäftsstelle der Evangelischen Müttergenesung in Bayern. Karin Baumüller-Söder verwies auf den großen Erfolg der Müttergenesung – auch weit über die Region hinaus. „Müttergenesung ist weltweit ein Aushängeschild für unser Land. Eltern, Kinder und pflegende Angehörige stehen oft unter einem großen Druck. Diese Belastungen können auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Dann braucht es einfühlsame Angebote, um wieder zu sich selbst und die gemeinsame Balance in der Familie zu finden. Herzlichen Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Müttergenesungswerks für ihren unermüdlichen Einsatz“, ließ die Schirmherrin über das Müttergenesungswerk in Bayern in ihrem Schreiben ausrichten.

„Carearbeit in den Familien ist auch heute immer noch in erster Linie Sache der Frauen“, stellte Dr. Dorothea Deneke-Stoll fest, Kuratoriumsvorsitzende des FrauenWerk Stein e.V. und 2. Bürgermeisterin der Stadt Ingolstadt. „Trotz des geänderten Frauen- und Mütterbildes seit den 50er Jahren sind es noch immer überwiegend Frauen, die sich um das Wohl aller Familienmitglieder kümmern und den Alltag organisieren“, erklärte sie. „Indem wir besonders die Situation der Alleinerziehenden und die pflegenden Angehörigen in den Fokus rücken, führen wir das fort, was Elly Heuss-Knapp und Antonie Nopitsch zu ihrer Zeit gemacht haben. Nämlich den Blick richten auf die Bedarfe der Familien, der Frauen heute und in absehbarer Zukunft. Einen weitsichtigen Blick, der auch uns mit unserem Engagement heute zu Wegbereiterinnen macht“, betonte Deneke-Stoll.

Sandra Schuhmann, Vorständin des Diakonischen Werks Bayern, wies darauf hin: „Die Retraditionalisierung wirkt schleichend, aber tiefgreifend: in Familienmodellen, in Erwerbsbiografien, in der Verteilung unbezahlter Arbeit. Die Folgen tragen oft die Frauen – mit Erschöpfung, mit Karriereeinbußen, mit dem Gefühl, allein zu sein mit der Last. Gerade deshalb ist das Müttergenesungswerk heute so wichtig wie nie. Es ist nicht nur ein Ort der Genesung – es ist ein Schutzraum und ein Sprachrohr. Es macht sichtbar, was oft unsichtbar bleibt. Es gibt Frauen Raum zur Selbstwahrnehmung, zur Vernetzung, zur Ermutigung. Und es steht öffentlich ein – für Gleichstellung, für Gerechtigkeit, für eine Gesellschaft, die Sorgearbeit nicht als privaten Nebenschauplatz behandelt, sondern als zentrale gesellschaftliche Aufgabe.“

Aus Berlin war die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, Rebekka Rupprecht angereist, um Grüße der Stiftung aus der Hauptstadt zu überbringen. Sie machte deutlich: „Die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen muss im Fokus stehen und damit auch deren Bedarf nach einer Gesundheitsversorgung in den stationären medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen in den Kliniken im Müttergenesungswerk. Dafür brauchen wir den politischen und gesellschaftlichen Willen – den Schulterschluss unserer Politiker*innen, unserer Landesverbände und Kliniken, der Krankenkassen und aller Unterstützer*innen. Sorgearbeit Leistende haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine Kurmaßnahme und dieser sollte durch niedrigschwellige und gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten gewährleistet werden.“ Zurzeit warten Mütter, Väter und pflegende Angehörige im Schnitt neun Monate bis zu einem Jahr auf einen Platz in einer passenden Kureinrichtung.

Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster schwärmte von seinen Erfolgen mit der Sammelbüchse des Müttergenesungswerks als Schüler der Wilhelm-Löhe-Schule: „Freitagnachmittag und Samstagfrüh ging das Sammeln  am U-Bahn-Ausgang Langwasser-Mitte am besten, am Sonntag vor der Evangelischen Christuskirche in Nürnberg-Altenfurt“, und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Landrat Bernd Obst schlug für nächstes Jahr daraufhin eine gemeinsame Sammelaktion mit Peter Daniel Forster und Kurt Krömer im Landkreis Fürth vor. „Wir kommen gerne darauf zurück“, verspricht die 2. Vorständin des FrauenWerk Stein e.V., Julia Rodin.

Zur Pressemitteilung als PDF-Datei