Nachruf Dr. Johannes Friedrich
Erinnerungen an Altbischof Dr. Johannes Friedrich aus der Sicht einer langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden des Frauenwerkes Stein
Der kürzlich verstorbene Dr. Johannes Friedrich zeigte sich während seiner gesamten Zeit als Bischof der Bayerischen Landeskirche an der Frauenarbeit der Landeskirche sehr interessiert und hat sich mehr als andere Bischöfe für sie eingesetzt. So ermutigte und begleitete er den Bayerischen Mütterdienst bereits seit 2001 in dem damaligen Reorganisationsprozess, der die inhaltliche und finanzielle Zukunft des Vereins sicherstellen sollte. Nach vielen Umstrukturierungen mündete dies schließlich 2008 in die bisherigen Struktur eines Trägers von gGmbHs, verbunden mit einer neuen Satzung und einer Namensänderung des Bayerischen Mütterdienstes in „Frauenwerk Stein “.
In dieser langen Zeit erwies sich Herr Dr. Friedrich als ein Bischof, der nicht nur die nötigen finanziellen Mittel sicherstellte und nie „von oben herab“ anordnete, sondern der als ein Partner auf Augenhöhe die besonderen Stärken des Vereins und ihre lange Tradition in der Frauenarbeit in den Blick nahm und sie für die Bayerische Landeskirche einsetzte.
So übertrug er dem Frauenwerk Stein im Jahr 2008 mit einer Grundvereinbarung die gesamte Frauenarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche in Bayern. Für das Frauenwerk war diese Vereinbarung nicht nur ein großer Vertrauensbeweis des Landesbischofs, sondern auch ein Ansporn, mit der neu geschaffenen Fachstelle die Frauenarbeit, im Sinne seines Leitbildes “Frauen stärken, Beziehungen gestalten, Horizonte weiten“ ständig weiter zu entwickeln und den Gegebenheiten der Zeit anzupassen. Altbewährtes konnte weitergeführt werden aber auch neue Formate und kreative Ideen konnten umgesetzt werden, bis die Landeskirche 2018 schließlich dem Frauenwerk Stein – Herr Dr. Friedrich war nicht mehr Landesbischof – den Auftrag für die Frauenarbeit entzog und die Fachstelle in das Amt für Gemeindedienst überführte.
Dies war für das Frauenwerk ein sehr massiver nicht nur inhaltlicher sondern auch finanzieller Einschnitt, der bewältigt werden musste. Auch in dieser Zeit stand Herr Dr. Friedrich an der Seite des Frauenwerkes, war er doch, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, Mitglied im Verein geworden, wie es seine Frau, Dorothea Friedrich, schon seit langer Zeit war. Schließlich arbeitete Herr Dr. Friedrich in der sogenannten Zukunftskommission mit, die sich die Weiterentwicklung des Vereins nach der Herausnahme der Fachstelle für Frauenarbeit zur Aufgabe gemacht hatte, und brachte sich dort mit seiner ruhigen und besonnenen Arbeitsweise oft hilfreich ein, bis er sich schließlich aus Krankheitsgründen zurückzog.
Wir sind Herrn Dr. Friedrich für sein langes und stetiges Engagement für die Frauenarbeit der Landeskirche und Unterstützung des Frauenwerkes Stein von Herzen dankbar und werden uns gerne daran erinnern.
Mechthild v. Luxburg, 04.09.25